Tirupati - Stadt der Glatzen

Die Glatzentraeger hier sind weniger politisch und mehr Religioes motiviert. Man opfert seine Haare dem Gott ( einem der paar hundert den sie in diesem Tempel anbeten) und wuenscht sich dafuer etwas. Deswegen laufen hier Frauen Kinder und Maenner glatzkoepfig herum, was den Indern ein ganz anderes unindisches Aussehen gibt, sehr witzig.Manchmal verstecken sie ihre Glatzen auch unter puma oder sonstigen Muetzen. Man hat aber das Gefuehl dass sie nicht wirklich eine Ahnung davon haben wie man Muetzen aufsetzt. Oder es passt einfach nicht zu den indischen Klamotten.

 

Die Menschen hier sind sehr nett, es sind eigentlich nur indische Touristen bzw Pilger unterwegs, und wir sind die einzigen westlichen die unterwegs sind. Dementsprechend wird man auch angestarrt und angesprochen (hi. where are you from. Whats xour name?) Manchmal will dir auch eine ganze Fanilie gleichzeitig die Hand geben waehrend die eine Person die Englisch kann deine ganze Lebensgeschichte erfahren moechte, aber die sind meisstens echt voll nett. Von den aelteren Frauen wird man aber von Kopf bis Fuss gemustert und kommt sich vor wie auf dem Viehmarkt.Und manchmal wollen sie ein Foto mit uns, was ich nicht so ganz verstehe, aber Westler sind fuer manche Leute eben eine kleine Attraktion.

 

Ein aelterer Mann vor unserem Hotel verkauft kleine Kartonrollen die ein gestanztes Muster haben und mit Kreide oder sowas gefuellt sind. Wenn man dei ueber den Boden rollt gibt es dann ein mehr oder weniger schoenes Muster, er war so lieb und ich haette es ihm fast abgekauft, aber ich habe leider echt gar keinen Platz fuer sowas.

 

Ich gewoehne mich langsam wieder an Essen und bin am 2. Tag auch einigermassen erholt von meinem Krankheitsanfall. Aber durch die Stadt laufen ist echt anstrengend.

Deswegen habe ich mir von Friedi die Haare mit Henna faerben lassen, aber man sieht nicht wirklich einen Unterschied.

 

Wir sind in einen Stoffladen gegangen und haben uns Stoffe fuer einen Punjabi-Dress zeigen lassen. In Indien wird man in allen Laeden bedient. Wenn man sich einen Stoff anschaut dann wird er ausgepackt und vor dir ausgebreitet. Ich mag das ja echt gar nicht, aber ich muss mich wohl daran gewoehnen. Am Ende lag ein kleiner Haufen verscheidenster Stoffe vor uns, und dann sagt  man einfach: " Ich muss mir das nocheinmal ueberlegen. Vielen Dank" geht, und laesst den Verkaeufer mit einer Stunde arbeitet zurueck in der er alles wieder zusammenlegen muss. Hallo schlechtes Gewissen. Aber so laeuft das hier.

 

Das war es auch schon wieder von Tirupati.

Thiruvannamalai - wie kann man sich so einen Namen merken?

Die etwas andere Stadt!

 

Thiruvannamalai ist ein kleines Staedchen mit dem groessten Tempel indiens (oder Tamil Nadus) am Fusse eines kleinen Berges gelegen.

 

In Thiruvannamalai ( im folgenden T. genannt) sind sehr viele Westler unterwegs, der Unterschied zu anderen Staedten ist, dass sie nicht Urlaub machen sondern hier leben. Manche sind seit den 70ern in den Ashrams haengen geblieben und wohenen dort. Sie sehen aus wie die ganzen Freiburg-Oekos mit ein bisschen mehr indischem Einschlag. Eben so wie man sich Alt-Hippies so vorstellt. Ein bisschen seltsam.

 

Aber dadurch dass sich die Westler hier schon so breitgemacht haben kommen wir in den Genuss von BROT und KAESE!! Jaaaa, richtig, es gab (fast) echtes Brot und (fast) echten Gouda! So gut in ein Brot reinzubeissen, auch schon nach einem Monat vermisse ich das! Dazu noch mein erster Guavensaft, auch sehr lecker! Sogar die eigentlich indischen Gerichte sind hier westlich angerichtet. Mein "Palak Paneer" bestand aus frischem Spinat auf Bratkartoffekn und Kaesewuerfeln serviert. Normalerweise ist das Kaese in Spinatpampe, scharf gewuerzt mit Kartoffeln oder Nan, je nachdem. Aber hat trotzdem gut geschmeckt.

 

Abends tanzen auf dem Hoteldach zu Shakira und Lady Gaga ( herausragender Musikgeschmack des Rooftop-Restaurantbesitzers). Sehr schoener Abschluss des Tages.

 

Am naechsten Morgen haben wir den Berg umrundet und sind bei einem 4h Fussmarsch einigen Sadus begenet die uns segnen und dafuer ein bisschen Geld haben wollen. Ziemlich nervig, man fuehlt sich erst wie in einer anderen Welt und dann wird das ganze Gefuehl mit dem Wunsch, bzw dem draengen nach Geld wieder zunichte gemacht.

Es gab aber auch andere Begenungen: Ein Naturlehrgarten auf Steinplattem gemalt, Regenschauer, Wildschweine, Streifenhoernchen und eine Stabschrecke die sich als Grashalm tarnt.

Aber wir wurden drei mal gesegnet an dem Tag, wenn dass mal nicht unser Karma aufpoliert dann weiss ich auch nicht.

 

Danach haben wir uns ein Essen im "Dreaming Tree" gegoennt. Dreaming Tree ist ein Restaurant das von einer deutschen erst vor einer Woche eroeffnet wurde, echt gemuetlich mit Kissen und Haengematten, und auf dem Rooftop, das heisst wie alles hier mit palmendach und zu allen Seiten offen.Es gibt westliches Essen mit Schokokuchen zum Nachtisch ( Schokobombe, ziemlich gut).

 

Bin jetzt seit einem Monat unterwegs, aber immernoch nicht richtig in Indien angekommen, es dauert glaube ich auch noch eine Weile bis sich das vollstaendig kapiert habe.

 

Am naechsten Morgen Fruehstueck im Dreaming Tree. Endlich ein bisschen Herbstgefuehl mit Regenschauer, Apfel-Zimt-Saft und Tee. Danach mit dem Bus zur naechsten Station: Auroville!