Sarnath besteht aus 2 Strassen in denen sich alle moeglichen Nationen und Religionen tummeln. Anscheinend hat Buddha hier seine ersten Lehren verbreitet, weswegen an diesem heiligen Ort sehr viele buddhistische Moenche unterwegs sind.
Ich bekomme davon aber erst mal nicht so viel mit, weil ich seit 2 Tagen nur im Bett liege. Ich habe mir anscheinend etwas groesseres eingefangen und muss das erst untersuchen lassen.
Mein neues Zuhause heisst D-Foundation. Ich teile mir netterweise mit Stella ein Zimmer da gerade etwas Platzmangel herrscht.
Die D-Foundation habe ich durch meinen alten Mitbewohner kennengelernt, durch den ich auch das befreundete AliBaba Team kennengelernthabe, mit denen ich in den Iran gefahren bin.
Wenn ich wieder gesund bin werde ich hier wahrscheinlich im Frauenhaus Freiwilligenarbeit leisten, in welcher Art das genau sein wird werden wir noch sehen.Aber das muss jetzt leider noch warten.
Wer mehr ueber die D-Foundation wissen moechte kann sich unter :
www.dfoundation.net informieren.
Auf jeden Fall bin ich hier gut aufgehoben und von netten Menschen umgeben.
Mehr demnaechst.
Beschlossene Sache: Ich bin wieder gesund!
Nein, so ganz weiss ich das immer noch nicht, bin aber schon mit dem Fahrrad unterwegs zum Bilder schiessen und Essen einkaufen, also kann es nicht mehr so schlimm sein.
Ich war nun schon 2mal in Jaitpura im Frauenhaus. Meine erste Englischstunde war wie erwartet ein Reinfall, aber morgen starte ich den 2. Versuch. Da ich nun weiss wie viele wirklich interessiert sind englisch zu lernen und auf welchem Stand die Maedchen sind kann ich besser vorbereitet dort auftauchen.
Ausserdem bin ich beauftragt Berichte ueber das Projekt "Roter Lotus Medical Care" und das "Bayaspur Rural Livlihoods Project" zu schreiben.
Meine dritte Aufgabe ist die bei der ich immer lachen muss weil es ein bisschen absurd ist: ich werde burmesischen buddhistischen Moenchen Englisch beibringen.
Ich mache das auch nicht weil ich mich dazu berufen fuehle Lehrer zu sein, eher weil es sich so gut anhoert und sie sehr nett sind. Ich musste einfach ja sagen. Ich hoffe beide Parteien koennen in der Zeit etwas dabei lernen.
Auch wenn die Moenche vielleicht nicht so viel dabei lernen, ich auf jeden Fall! Ein paar von ihnen haben einiges erlebt in Myanmar. Habe mich nun ein bisschen ueber das Land und die politische Situation dort informiert, bin aber erst in den Anfaengen,wenn ich mehr weiss versuche ich euch einen Ueberblick zu geben. Ich bin seit 3 Tagen jeden Tag fuer 1 bis 3 Stunden bei ihnen und unterhalte mich mit ihnen, gebe Aufgaben und esse Kekse. Am Ende der Stunde bekomme ich immer irgendetwas in die hand gedrueckt. So bin ich schon stolze Besitzerin Burmesischen Instant Kaffees, Burmesische Suess-saure-masala Trockenfruechte, bonbons und eine Ausgabe des kleinen buches "the life of buddha" das in einem grottenschlechten Englisch geschrieben ist.Aber es hat mir eine kurze Zusammmenfassung von Siddarthas Leben gegeben und ich weiss jetzt was so besonders an Sarnath ist.
Sarnath ist der erste Ort an den Buddha nach seiner Erleuchtung in Ghaya (deswegen jetzt Boda-Ghaya genannt) gegangen ist. Hier hat er seine 5 ersten Schueler wieder getroffen und ihnen seine Lehren beigebracht um sie in der Welt verbreiten zu koennen.
Somit war der Buddhismus geboren.
Was fuer mich bedeutet, dass ich gerade in dem Ort lebe der seit 2500 Jahren einer der 4 heiligsten Orte fuer die Buddhisten ist.
Unglaublich, ich wohne in der Geburtstadt des Buddhismus, wer haette das gedacht?
Ansonsten bin ich gluecklich eine Kueche zu haben und selbst kochen zu koennen, Aufgaben zu haben, mein gehirn mal wieder arbeiten zu lassen und ein bisschen laenger an einem Ort zu sein und wirklich in einem anderen Land zu leben, nicht nur zu reisen. Fahrrad fahren macht sehr viel Spass, auch das ist neu fuer mich.
Ich versuche ein bisschen Hindi und Franzoesisch zu lernen. Mein englisch verbessert sich langsam durch den Unterricht bei den Maedchen in Jaitpura und den Moenchen. Deswegen herrscht zur Zeit ein bisschen Sprachchaos in meinem Kopf.
Morgen ist die naechste Englischstunde morgens in Jaitpura angesagt und mittags wieder zu den Moenchen. Zwischendruch muss ich einem kleinen Baeumchen ( ein Baum der milch gibt die gesuender als Kuhmilch sein soll, wie geanu finde ich noch raus) neuen duenger geben, Berichte schreiben, Internetseiten finden, Unterricht vorbereiten und das Fahrrad putzen (dringend noetig).
So sehen meine Tage hier zur Zeit aus. Bald stelle ic ein paar neue Bilder onilne, damit ihr seht was ich so treibe.
Heute wird es wieder eine sehr geruhsame Nacht.....(IRONIE)... es werden gerade 2 Hochziten gefeiert. Das bedeutet wunderschoene Musik, Mantras werden durch blecherne Lautsprecher vorgelesen, live Musik, Feuerwerk. Das alles wird begleitet von den ueblichen Geraeuschen: Hundegebell und gejaule, Tempelgesaenge und gelegentliches Zug-getute.
Wobei ich sagen muss dass der Laermpegel im Gegensatz zu den Staedten extrem niedrig ist....solange keiner heiratet.
Kurzer Ueberblick:
Jaitpura: die Besuche bei den Maedechen sind in letzter zeit ein bisschen zu kurz gekommen. Sie haben aber schon kleine Fortschritte gemacht als ich das letzte Mal bei ihnen war. Nur kleine, aber immerhin.
Moenche: Auch hier musste Elisabeth die letzten Tage alleine unterrichten, aber es macht immer noch Spass, die Moenche werden immer besser, burmesische Leckerbissen und Tee werden serviert, und die Fahrt mit dem Fahrrad zu der Monastery ist eine kurze willkommene Ablenkung.
Chaukhi Academy: vom 14. bis zum 16. waren Matthieu, Lea und ich in Chaukhi in der Dfoundation Academy. Lea habe ich an Silvester auf der Kamelsafari kennengelernt und zufaellig in Varanasi wieder getroffen. da sie gerne Freiwilligenarbeit leisten wollte haben wir uns die Academy angeschaut. Gut aufgehoben bei der Familie und suessen Schulkindern hatten wir schoene Tage. Wir wurden unvorbereitet in den unterricht geschmissen und sollten unterrichten. Ein bisschen chaotisch aber eine neue Erfahrung mehr.
Ich: bin gerade wieder am rumschwaecheln. Das indische Essen in Chaukhi hat meinen Magen daran erinnert dass er doch nicht wirklich gesund ist. Deswegen nehme ich jetzt die starken Antibiotika, bin auf einer Keske, Bananen, Joghurt Diaet, und kann nicht wirklich etwas machen weil ich zu schwach dafuer bin.
Die diaet wird aber it ein bisschen Toast und Schokokeksen ausgeschmueckt, ist also auszuhalten. Ich versuche mich an die Anweisungen der australischen Krankenschwestern zu halten und hoffe das es nun besser wird.
da ich koerperlich gerade keine grosse Hilfe bin schreibe ich nun endlich die Berichte und mache Computerarbeit.
Ansonsten: steht hier manchmal einfach so ein Elefant in der einfahrt, ist uebermorgen eines der Hindufeste (Name schon wieder vergessen), geniesse ich Namkins und Bananensandwich, habe ich den Grossen Wagen am Himmel entdeckt- zwar auf dem Kopf aber er ist da (im Sueden war er nicht zu sehen), wird es jeden Tag waermer, wird gerade Hochzeit nummer 53804629738 gefeiert, muss ich jetzt dringend schlafen, da morgen wieder Sonntagsgedraenge vor der Haustuere herrschen wird und es schon wieder viel zu spaet ist.
D-Foundation Academy in Chaukhi, 70km von Sarnath entfernt.
verschiedenes
Gesichter
Bald ist die Zeit in Indien schon wieder vorbei, in 7 Tagen bin ich seit 5 Monaten unterwegs, Heimweh laesst gruessen.
Als naechstes steht Nepal an, aber zuerst muss ich hier noch ein paar Dinge zu Ende bringen. Habe wirklich zu viel zu tun. Das Projekt in Bayaspur (Rural livlehoods project) hat es mir sehr angetan und ich bin stark am ueberlegen ob es das nicht Wert ist noch einmal zureuckzukommen. Aber erst mal Nepal und Myanmar, dann sehe ich weiter.
Und uebrigens, Happy Holi! Das Farbenfest war am 8.3., zwar nur gemaessigt hier in Sarnath, aber trotzdem gut. Naja, ihr seht es auf den Fotos!
Wie man sich doch an einem Tag veraendern kann...!
Goodbye Sarnath, Goodbye India!
Das wars. Keine sengende Indiensonne mit kaltem Wind mehr, Zaehne putzen unter dem Neem Tree, Wasser am Brunnen im Nachbargarten holen, Starssenhund der neuer Freund und Beschuetzer sein will, Fahrradausfluege zu den Moenchen und zur Farm, Naechte vor dem Computer arbeiten, homemade food probieren, leckeren Joghurt vom besten Chaistand,...das ist nun Geschichte.
Ich hatte eine schoene Zeit dort und habe ein bisschen was gelernt.
Ich erlaube mir an dieser Stelle Friedi zu zitieren die Hermann Hesse zitiert:
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde !