Hampi - Yehaa

Nachtbus fahren in Indien: Eine halbe Stunde spaeter losfahren als angesagt, Die Sitze haben natuerlich nicht wie versprochen eine Fussstuetze (soo unbequem), mitten in der Nacht Reifen wechseln, dafuer das alles auf einer recht angenehmen Strasse.

In Hampi mit dem Bus ankommen bedeutet sich durch eine Meute von Rikshafahrern zu kaempfen, und sie sich dann waehrend dem warten auf die Rucksaecke auf Armlaenge Entfernung vom Leib zu halten. "Please Madam, only 5 rupees." und die neue Variation: " Maybe tomorrow? Remember me madam, i can help you.okay? Im here for you" . Auch nach dem tausendsten "No thank you" regen sie sich keinen Zentimeter, was einige der ebenso mueden Mitfahrer zu einem gekrischenen "NO, GO AWAY NOW" anregt.

Mal davon abgesehen, dass man in 2 Minuten im Basar, und in 5 Minuten am Fluss beim Boot ist und man sowieso keinen Riksha braucht.

 

Wir haben noch auf Manu gewartet der auch an dem Tag angekommen ist und haben uns dann auf den Weg Richtung Manjus Place gemacht. Am Fluss wurde gerade die Tempeldame Lakshmi gebadet, was sie sichtlich genossen hat. MEIN ERSTER ELEFANT, juhu.Ein bisschen riesig sind sie schon wenn sie vor dir stehen.

 

Beim Hampi Bazaar laeuft man erst durch das Dorf und dann direkt auf den ersten Tempel zu, ziemlich schoen. Witzigerweise habe ich rausgefunden dass Hampi das Dorf ist zu dem ich unbedingt wollte. Ich habe mich im Voraus nicht wirklich mit Indien beschaeftigt, nur einen Artikel gesehen und gesagt dass ich dort unbedingt hinmuss. Und hier bin ich.

 

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll, unser Guesthouse ist toll, ruhig unter Kokospalmen, in Lehmhuetten, soo leckeres Essen, Banana Lassi(ich bin verliebt!), keine Touristen weil es auf der anderen Seite des Flusses und einen km vom Rest entfernt gelegen ist, nette Menschen, Musik und Kniffel am Abend.

 

Die Landschaft ist unglaublich. Die ganzen Berge oder Huegel sehen so aus als hatte ein Riese sie aus dem Boden gerissen, in der Hand zerbroeselt und wieder an der gleichen Stelle runterrieseln lassen. Ich habe sowas noch nicht gesehen. Und dazwischen sind lauter Tempelanlagen oder einzelne kleine Tempelchen. Das ganze noch  mit Sonnenuntergang, kleinen Geckos, verschiedenen Fledermaeusen, grossen Schmetterlingen und angenehmem Wind vermischt, und man hat (wenn die Moskitos nicht waeren) ein kleines Paradies. Soo schoen, ich muss gleich ein paar Bilder hochladen.

 

War gestern mit David aus England den halben Tag auf dem Motorrad unterwegs, was auf der grossen Strasse ganz angenehm, aber auf den Nebenstrassen ein rumgehopse und kleines Wagnis ist. Haben uns einen kleinen Tempel angeschaut, hatten die bloede Idee Bananen zu Essen was die Affen in Sekundenschnelle angelockt hat, winken kleinen Schulkindern zu, weichen minikleinen hungernden Hundewelpen aus, Wasserbueffel am Wegrand, gehupe, gewinke, See, wunderbar.

 

Ansonsten hat Hampi, bzw, Manjus Place eine andere Zeitrechnung, oder gar keine. Alles ist langsam und ruhig. Man kann den ganzen Tag ohne schlechtes Gewissen nichts tun, ein bisschen in der Gegend rumlaufen, die Steine bestaunen, und sich wieder einen "ginger lemon, but without tea" bestellen. Ein sehr guter Ort um in Indien anzukommen.

Unfassbarerweise soll dieser Ort mit seinen kleinen Laeden und Haeusern bald (am 15. November soll der Termin sein) dem Erdboden gleichgemacht werden. Weil die Tempelanlagen vor 5 Jahren zum Unesco Weltkulturerbe ernannt worden sind darf hier im Umkreis niemand mehr leben und der Tourismus soll eingeschraenkt werden.

Gleichzeitig werden im naechsten Dorf in Hospet Riesenbetonkloetze fuer die Reichen Touris gebaut die dann mit dem Bus nach Hampi gefahren werden sollen, ein paar Fotos schiessen und wieder zurueck ins Hotel. Kann man sich echt nicht vorstellen, vor allem weil den Bewohnern hier keinerlei Hilfe zur Verfuegung steht.

 

 

Der ganze Bericht den ich vorhin geschrieben habe ist bei einem spontanen Stromausfall entschwunden, deswegen jetzt der 2. Versuch ein bisschen gekuerzt:

 

Vorvorletzter Tag: Motorrad/Roller-Tour mit David und Friedi, ich kann jetzt Rollerfahren (naja, ich kann Gasgeben und in steilen Kurven umfallen), Tempel angeschaut mit kleiner Zeremonie - Melonen auf dem Boden zerschlagen und kleine Limetten und Kokosnuesse in roten Pigmente tauchen und irgendetwas raeucherndes abbrennen, Fotos mit kleinen Kindern, aufgewirbelter Dreck ueberall von der Strasse, Hoehl;e mit Gemaelden auf dem Berg gesucht und nicht gefunden, aber mit schoener Aussicht belohnt worden, abends Poi gespielt und RIESENECHSE gesehen. So ein cooles Tier. Diese kleinen Geckos kleben hier ja ueberall an den Waenden, was ich schon echt cool finde, aber diese grosse Teil war eine andere Liga. Wir waren Poi spielen in den Felsen  und dann watschelt diese Viech vorbei, ich sage ja es war einen halben Meter lang mit Schwanz, Friedi meint es waere kleiner, aber naaaaja. Ich bin dann speater ncohmal in die Richtung gelaufen in die es verschwunden ist,dachte aber es ist schon lange weg, und dann hat es geraschelt (das ganze Gebuesch obendrueber hat gewackelt) und 1 m vor mir schaut ploetzlich der Kopf von der Echse zwischen 2 Steinen heraus. Man bin ich erschrocken, ich habe es nur angeschaut und es hat mich angeschaut, und dann ist es weggerannt.Mein Fotoapparat lag natuerlich 5m weiter.Naja.

 

Vorletzter und letzter Tag:

Shopping Tour, nette Oesterreicher, Fusskettchen und Zehenringe (2 Zehenringe sind hier das Zeichen dass man verheiratet ist, ist ganz praktisch, und es schauen uns wirklich viele auf die Fuesse wenn wir vorbeilaufen), im Musikladen kurz aufgenommen worden (wir werden beruehmt!), Abends hat es mich dann erwischt und ich habe bis zum naechsten Mittag alles aus mir rausgewurget was da war. War eher weniger schoen, vor allem weil wir die Nacht ueber eine 10h Zugfahrt vor uns hatten. Der Weg zum Bahnhof hat dann aber dank einer Gruppe von netten Jungs ganz entspannt geklappt, und im Zug hatten wir die Sleeper-class. Sleeper bedeutet, man hat eine von 3 uebereinanderliegenden Pritschen und schlaeft einfach den ganzen Weg lang, zumindeest wenn man eine der oberen hat, die unteren muss man sich manchmal mit Sitznachbarn teilen. Da die Fenster in den Zuegen immer offen sind weht die ganze Zeit ein angenehmer Wind, das einzige was einen morgens weckt sind die Chai, Samosa, bani bani baniiiii-Rufe der Essensverkauefer die durch den Zug laufen. Ankunft in Tirupati!